Nachdem Perry, nur wenige Tage alt, auf Italiens Straßen gefunden und per Hand aufgezogen wurde, hat er schnell die Rolle des Hausherrn übernommen. Obwohl er von Anfang an eher unsicher war, gewöhnte er sich mit der Zeit an seine luxuriöse Position. Förmlich die gesamte Welt drehte sich um den kleinen Wuschel, bis eines Tages das neugeborene Kind in den Fokus der Familie rutschte. Perry verlor zum ersten Mal seinen Prinzenstatus und damit auch seinen ganzen Halt. Nie hatte er gelernt, sich seinen Ängsten zu stellen, Frust auszuhalten oder auch ein Nein zu akzeptieren. Doch von einem Tag auf den nächsten gab es Regeln und Verbote, die Perry nicht unkommentiert lies. Schnell knurrte, knappste und biss er sich durch die Reihen seiner früheren „Bediensteten“, die daraufhin zum Schutze aller die Reißleine zogen.
Leider wurde es mit dem Tapetenwechsel nicht besser. Perry kommandierte was das Zeug hielt und entschied selbst, mit wem er sich abgeben möchte und wer sich fern zu halten hat. Perrys selbst aufgestellte Haushaltsregeln wurden schnell durchgesetzt und erneut stieß der kleine Mann auf offene Ohren – bis sich auch hier die Lebensverhältnisse änderten und für Perry der Weg ins Tierheim anstand.
Erneut wurde der Herr vom Thron gestürzt und wir schauen nun, dass er sich mit der Bodenständigkeit zurechtfindet, denn eigentlich genießt er es sehr, sich fallen zu lassen und die Führung anderen zu überlassen. Die ersten Etappen der Orientierung und der Leinenführigkeit meistert der kleine Kerl bereits mit Bravur. Die Spaziergänge mit ihm sind entspannt, er stört sich weder an Fahrradfahrern noch an Hundebegegnungen. Lässt man ihm allerdings zu viel Freiraum, kann das noch eine Wendung nehmen, denn das süße Kerlchen testet sich nämlich gerne mal aus, entscheidet selbst, wo lang es geht und mit welchem Tempo, lässt sich schnell von Außenreizen ablenken und zieht sein eigenes Ding durch.
Gegenüber ihm fremden Menschen ist Perry noch recht unsicher und bleibt anfangs erst einmal auf Abstand, doch schnell steigt die Neugierde am Zweibeiner. Hat er einen ins Herz geschlossen, lässt er sich gerne schmusen und taut Stück für Stück auf. Bei seinen Bezugspersonen saugt er Streicheleinheiten auf wie ein Schwamm, hüpft einem auf den Schoß und drückt seinen Kopf unter dem Arm durch – für viele ein supersüßes Verhalten, doch muss man im Blick haben, dass dies unter den Bedingungen des Menschen abläuft und Perry einen nicht zu sehr einnimmt, bevor er wieder in das Muster des Kontrollettis zurückfällt.
Mit anderen Hunden zeigt sich Perry verträglich, aktuell lebt er mit unserer Prada zusammen, somit wäre er auch als Zweithund denkbar.