Da Schorle als Fundtier zu uns ins Tierheim kam, sind uns leider keinerlei Informationen zu seiner Vergangenheit bekannt. Uns Pfleger:innen trat er bisher zwar freundlich und offen gegenüber, manchmal dennoch auch mit einem Hauch von Skepsis, was sich allerdings nach und nach gelegt hat.
Nach den ersten Spaziergängen sah man bereits deutlich, wie sehr er sich von allen möglichen Umweltreizen ablenken lässt. Trotzdem bekommt man seine Aufmerksamkeit relativ gut auf die Person am anderen Ende der Leine gelenkt. Draußen würde aus seiner Sicht am besten alles nach seiner Nase laufen und so stellt er die Ohren auf Durchzug. Wenn man ihn vom Gegenteil überzeugen möchte, zeigt er einem auch mal deutlich, dass er davon wenig hält. Doch mit konsequenter Führung steht einem entspannten Spaziergang an lockerer Leine nichts im Weg.
Für Interessent:innen gilt es, sich erst einmal zu beweisen und sich trotz all der spannenden Gerüche, Umweltreize und dem klassischen Hormonchaos, Gehör zu verschaffen. Schorle muss erst verstehen, dass der Mensch Führungsqualitäten besitzt und die Entscheidungen für ihn übernehmen kann. Hat man ihn hiervon überzeugt, ist die erste Hürde bereits bewältigt. Nebenbei bringt er auch gerne mal seine witzige und verschmuste Seite zum Vorschein und ist für jeden Spaß zu haben.
Anderen Hunden gegenüber zeigt er überzeugt, wer er ist und bringt oft Dynamik in die Gruppe – wobei man darauf achten muss, ihn zu stoppen, wenn er mal zu schroff wird. Aktuell lebt er gut und harmonisch mit zwei weiteren Rüden zusammen, weshalb er als Zweithund auch infrage käme.
Einige Grundkommandos beherrscht er bereits, nun setzen wir uns an die ersten Trainingsschritte zu einer besseren Orientierung am Menschen und der Leinenführigkeit. Zeigen sich weitere Charaktermerkmale oder Auffälligkeiten, werden diese im Text ergänzt.